Muëler Hannes

Dicher unbekannt

Des Owest äm neng, am hälle Monscheng,
Da’n der Hannes Muëler zer Noberä geng,

Da’n hie kåm vir der Lädrerän är Dir,
Do stånd en schin grän Längd dervir.

„Gaden Owend, gaden Owend! Greß ech Gott!
Ich gressen ich wohrhaftig ze nichem Spot.

Ir jang Mån, ir jang Mån äs gewäß net derhim,
Dad ir af der Gaß stot gånz ellin.“

Me jang Mån, me jang Mån äs frälich net derhim,
Dad ech af der Gaß sto gånz ellin ...

Se begrife sich mät schniweißer Hånd,
Se gengen de Träp de lise Gong ...

Et stand net un en half Virtelstangd,
Dat der Hannes Muëler gefange stand.

„Härr Borjermister, Härr Kenengsrichter! Ich bidden äm Gnod,
Ich wäll ze schinke muëlen dem gånze Rot.“

„Hannes Muëler, Hannes Muëler, ir lastijer Kniëcht,
Diër seng puër schwarz Grunnen hängder de Ire liëcht,

Hannes Muëler, Hannes Muëler, et kå jo net sen,
Et meß jo nor gestorwe sen.“

Af der Wisen, af der Wisen, af der klener Iërd,
Do glänzt des Hannes Muëler se blis Schwiërt.

„Na hä, na hä ta zegänescher Hangd,
Net loß et dich rån, me stulzer Mangd.“


alte siebenbg.-sächs. Ballade


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Dokument: ../ge_mu/mueler.htm, erstellt am 21.05.97, , letzte Änderung am 15.04.03