1967 – 1997
30 Jahre Siebenbürgisch-Deutsches Heimatwerk

in Drabenderhöhe

Ein Rückblick von Liane Weniger

Das Siebenbürgisch-Deutsche Heimatwerk wurde im Jahre 1952 gegründet und hatte als Ziel die Pflege, Erhaltung und Verbreitung siebenbürgischer Volkskunst. Es wurde von Lore Connert gemeinsam mit Else Schlandt ins Leben gerufen. Trude Gross-Mederus und Frau Brenndörfer beteiligten sich ebenfalls an dieser Aufgabe.

Das Heimatwerk arbeitet ehrenamtlich und ist immer bereit über Beschaffung von Trachten, heimatliche Stickereien nach überlieferten Mustern, verschiedene Techniken und Anwendungsmöglichkeiten Auskunft zu geben oder zur Ausfertigung zu übernehmen, bzw. zu vermitteln.

Lore Connerth konzentrierte sich auf das Sammeln alter Volkskunst, Trachten etc. um in Gundelsheim, auf Schloß Horneck ein Heimatmuseum einzurichten. 1961 bis August 1967 übernahm Maria Lösch die Aufgabe, bei Ausstellungen unsere Volkskunst in bescheidenem Maße anzubieten. 1967 übersiedelten dann die "Güter" des Heimatwerks, zwei Koffer und mehrere Kartons nach Drabenderhöhe. Edda Deppner und Liane Weniger übernahmen und teilten sich die Sparten der auf sie zukommenden Aufgaben. Edda Deppner schied aus Gesundheitsgründen im Jahre 1971 als Mitarbeiterin aus.

So wurde alles bei uns im Hause, damals Siedlung 14, heute Altes Land 10, in den Zimmern, Dachboden und Garage untergebracht. Herr Arz hatte seinerzeit den Verkauf der Keramikware übernommen, schied aber aus Altersgründen aus. So landete auch die Keramik in unserem Haus, bis wir sie im Archiv des Altenheimes unterbringen konnten. Herr Zeides setzte sich für den Verkauf der Ware ein und war bei Bedarf stets erreichbar, da er Heimbewohner war.

Seit dem Jahre 1977 befindet sich nun das Heimatwerk in seiner Vielfalt im Neubaukeller des Altenheimes mit Zugang aus der Neulebengasse. Stickerinnen waren und sind betagte Siebenbürgerinnen in der Siedlung und von auswärts (Siegen, Hagen). die ihre Einsamkeit mit der Herstellung von Handarbeiten ausfüllen und dabei durch den bescheidenen Sticklohn ihre Rente aufbessern können.

Die Heimatwerk-Stube haben wir aus eigenen Mitteln eingerichtet, das Heimatwerk trägt sich selbst und konnte beachtliche Sozialleistungen erbringen. Schon der ehemalige Bundesvorsitzende Erhard Plesch fand es besonders lobenswert, daß wir in unserer Sozialarbeit auch die Betreuung der alten Heimat Siebenbürgen einbezogen, wobei wir Fälle unterstützten, die über das Sozialwerk oder den ärztlichen Hilfsdienst in Berlin nicht zum Tragen kamen.

Das Wichtigste für mich ist, daß das Heimatwerk, trotz hohen Warenbestandes, stets schuldenfrei ist, es wird buchhalterisch von mir geführt, die Unterlagen werden geprüft und jährlich an die Bundesgeschäftsstelle weitergeleitet. 1967 sandten wir unsere Bilanz an das Patenschaftsministerium um damit zu dokumentieren, daß auch die Untergliederungen der Landsmannschaft aus eigener Kraft Bemerkenswertes zu leisten vermögen.

Unsere Einrichtung ist in vielen Freizeit-Almanachen, bei den Verkehrsämtern des Oberbergischen Kreises, in Zeitschriften für Volks- und Brauchtum, im Freizeitführer der Stadt Wiehl usw. vermerkt, so daß der Kreis der Interessenten immer größer und dazu beiträgt, daß Drabenderhöhe oft als Ausflugsziel angenommen wird. Dabei werden Führungen und Kurzvorträge über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen und die Entstehung der Siedlung von den Besuchergruppen erbeten.

In unser Angebot haben wir ebenfalls siebenbürgische Literatur aufgenommen, die, man kann sagen, aus allen Herren Länder bei uns bestellt wird (Kanada, USA, Namibia, Österreich, Siebenbürgen usw.). Rege Korrespondenz, Erledigungen von Aufträgen und Beschickungen von Ausstellungen, bzw. Paketsendungen gehören zu unseren täglichen Arbeitseinsätzen, wobei der Höhepunkt der Heimattag der Landsmannschaft in Dinkelsbühl ist, wo wir einen größeren Verkaufsstand ausrichten.

Unser Motto: "Arbeit die Freude bringt, ist keine Last"
In diesem Sinne wünsche ich meinen Mitarbeiterinnen Uta Beckesch, Edith Foith und Grete Truetsch auch weiterhin Kraft und Freude bei ihrem Einsatz

Liane Weniger


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Dokument: ../heimatwerk/30jahre.htm, erstellt am 22.08.97, Autor: Dirk Beckesch, letzte Änderung am 22.05.03