HZ Nr. 1550/21.11.97

Gromen will seine Fabriken zurück

Doch für die ehemaligen Fabrikbesitzer gibt es nur Teilentschädigung

Gerold Michael Gromen, ein Erbe der Gromenschen Textilindustrie in Heltau und Hermannstadt, habe seinen Anspruch auf den ehemaligen Familienbesitz angemeldet, erklärte Nicolae Ciricã, der lokale FPS-Vorsitzende, vorigen Freitag gegenüber der Presse. Auch andere ehemalige Besitzer hätten Rückgabeansprüche gestellt. Gromen habe Ciricã eine Liste mit allen Fabriksbesitzern der Vorkriegszeit ("30 bis 40 Namen") gegeben. Die Privatisierung der 1948 nationalisierten Industrie nimmt keine Rücksicht auf die ehemaligen Eigentümer. Die einzige Chance, die Gromen und Co. heute hätten, so Ciricã, läge in dem Entschädigungsfonds, den die rumänische Treuhandgesellschaft FPS (Fondul Proprietãþii de Stat) anzulegen verpflichtet ist. In diesen Fonds fließen jeweil zehn Prozent der Verkaufssumme eines Unternehmens. Ciricã ist entschlossen, eine wahre "Privatisierungslawine" loszutreten. 66 mittlere Unternehmen (mit einem Gesellschaftskapital von bis zu 2,5 Milliarden Lei, d. s. etwa 500.000 DM) sollen bis Ende 1998 privatisiert werden, vier noch in diesem Jahr. Die erste für die schnelle Privatisierung vorbereitete Fabrik ist Ideal in Mediasch (der einstige Kinderwagenhersteller), folgen soll nächstens auch Bumbacul in Heltau.


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Dokument: ../hz/1550_2.htm, letzte Änderung 07.12.97 Autor: Michael Kothen