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                  Schönes Siebenbürgenland
1.                                                                              7.
Umringt vom Gürtel der Karpaten                        In schönen Wäldern die Wiesenmatten
Das Land mit vielen schönen Saaten                    Am Berg der Wald mit seinem Schatten
Die schönste Rebenwuchs dazu                            Dort fand oft mancher süße Ruh
Siebenbürgenland wie schön warst du.                 Siebenbürgenland wie schön warst du.

2.                                                                               8.
Mann nannte es einst Königsboden                       Vom Bergeshang der beste Wein
Unsere Ahnen taten Sümpfe trocknen                   Der Herbst füllt Keller Fass und Scheun
und Wälder roden.                
Sie bauten Städte und Dörfer dazu                        Dann deckt der Winter alles zu
Siebenbürgenland wie schön warst du.                  Siebenbürgenland wie schön warst du.

3.                                                                               9.
Auch schöne Burgen sie stehen auch heut             Dann folgt im Winter Fest auf Fest
Von unseren Ahnen gebaut in schwerer Zeit          Die Küche und Keller sie gaben das Best
Sie waren ein reines und Freies Volk dazu             Auch oft Musik und Tanz dazu
Siebenbürgenland wie schön warst du.                    Siebenbürgenland wie schön warst du.

4.                                                                                 10.
Siebenbürger Sachsen wurden wir genannt             Dort meiner Kindheit Wiege stand
Als fleißig Leut überall bekannt,                              Und mich bewachte Mutterhand
An Religion und Glauben hielten wir fest dazu        Dort lebte ich in Glück und Ruh
Siebenbürgenland wie schön warst du.                     Siebenbürgenland wie schön warst du.

5.                                                                               11.
Die Jugend zu sehn war eine Pracht                       Dort ich die Jugendjahr verbracht
An Sonn- und Feiertagen in Kirchentracht,            Manch schönes Kindchen mir zugelacht
Die Alten taten ihr bestes dazu                               Wo könnt es sonst schöner sein
Siebenbürgenland wie schön warst du.                   Als in dir Siebenbürgenland allein.


6.                                                                                12.
Die Kirchlein oft auf Hügeln stehn                          Und dies sei einst mein letzter Gruß
Von weit sind ihre Türme zu sehn                            Wenn ich auch einmal sterben muss
Am Abend uns riefen ihre Glocken zur Ruh            Deckt mich mit Heimaterde zu
Siebenbürgenland wie schön warst du.                    Siebenbürgenland wie schön warst du.

geschrieben 1945 Italien in englischer
Gefangenschaft im Lager bei Tarent

von Michael Mild




Verlassenes Weingartskirchen


1.
Wohl dir unser verlassenes Weingartskirchen,
wo wir uns einst so glücklich fühlten.
Wo wir als Kinder gespielt und gesprungen,
die Jugend die schönen Lieder gesungen.

2.
Hoch droben am Berg steht die Kirche allein,
Schaut runter ins verlassene Dorf hinein.
Vom Turm ruft die Glocke mit traurigem Klang,
wo sind meine Lieben? - Wo bleibt der Gesang?

3.
Am Friedhof, da bläst der stürmische Wind
wo all` unsere Lieben begraben sind.
Die Gräber gedeckt mit Platten aus Stein,
doch etwas fehlt nun: ein Blümelein .

4.
Wer soll es denn pflegen das Blümelein?
wenn keiner mehr da ist, im trauten Heim.
Die fleißigen Hände, die dort tätig waren,
die haben es verlassen vor etlichen Jahren.

5.
Im Dorf, in den Gassen, ist alles Verlassen,
Türen und Fensterläden geschlossen.
Wie war das Dorf von Leben voll,
wo sächsisch das Lied und Wort erscholl.

6.
Der Weinstock, der oben am Berge gedeiht,
hat ausgezogen sein prachtvolles Kleid.
Da wuchsen die Trauben für guten Wein,
der stärkte die müden Bauern daheim.

7.
Die Felder, die einst so fruchtbar waren,
die hat das wilde Unkraut befallen.
Wo einst die goldenen Ähren wogen,
ist Elend und Trauer eingezogen.

8.
Nun ist  es schon viele Jahre her,
dass Weingartskirchen wurde leer.
Doch heute noch nach langer Zeit,
die Erinnerung in unserem erzen bleibt.

( Gedicht von Johann Kepp, Gersthofen)



                        Sehnsucht

1.                                                        4.
Einmal möchte ich dich noch sehen                Und dann müde von dem Wandern
Liebes, altes Heimatland.                               Und dem Irren hin und her,
Niederknien und dich anflehen,                      Eine neue Heimat fanden.
Sei geführt von Gotteshand.                           Unser Anfang, er war schwer.

2.                                                                      5.
Als wir dich ja einst Verliesen                        Wir besingen unsere Liebe
Irrten umher ohne Halt,                                  Zu dir in der weiten Welt.
`s Leben konnten nicht genießen                   Trotz dem rauen Weltgetriebe
Lieb und Treue dir nur galt.                            Sehnsucht uns zusammenhält.

3.                                                                       6.
Hoffnung war´s in der wir lebten                    Tief im Herzen eingeschlossen
Wieder ker`n zu dir zurück.                            Bist du ja für alle Zeit.
Traurig und vor Schmerz wir bebten.             Bis das Leben dann verflossen,
Als versaget uns das Glück.                          Bleibst mit uns in Ewigkeit.


                       Heimweh
1.                                                    7.
Ein kleines Dorf so still so weit                 Die Glocke ruft vergebens
Für dich fast eine Ewigkeit                        Noch hält der Turm die Wacht,
Es liegt zurück, du glaubst es kaum,         Doch es ist sehr zerbrechlich,
Als währe es wirklich nur ein Traum.        Kann stürzen über Nacht.

2.                                                                  8.
Du hast Heimweh nach der Heimat           Die Straßen sind verlassen,
Du hältst es oft nicht aus,                           Die Sonntagskirche leer,
Nach der Sonne, Mond und Sternen,         Die Herzen deren, die dort blieben,
Du sehnst dich nach Haus.                          Sind einsam, traurig, schwer.

3.                                                                  9.
Es war so wie im Märchen,                        Nur noch die Gräber zeugen,
Wenn es nur gutes gibt,                              Von kurz verflossener Zeit,
Du hättest es nicht gegeben                        Es fliesen viele Tränen,
Das sich noch so sehr liebt.                        Die Heimat liegt so weit.

4.                                                                  10.
Es ist dein Dorf  Weingartskirchen            Unsere Ahnen sollen ruhen,
Eins alles in der Welt,                                 Sie sollen uns verzeihn,
Du hättest es nicht gegeben                       War es der Wille Gottes?
Für lauter Gold und Geld.                           Musste es so sein?

5.                                                                 11.
Hier war dein Vater und Mutter,              Hier in der neuen Heimat,
Hier stand dein Elternhaus,                       Verbinde uns der Eid,
Hier war deine Kindheit,                            Das wir zusammenhalten,
Hier warst du zu Haus.                               Sowohl in Freud; sowohl in Leid.

6.                                                                  12.
Und nun ist alles anders...                          Drum reichet euch die Hände
Was einst viel Glück verband,                   Und danket alle Gott,
Ist fort von hier für immer,                         Er ist und bleibt für ewig,
Ins neue Heimatland.                                  Der Retter in der Not.

                          13.
                          Die Toten liesen wir daheim
                          Sie sollten die Hüter der Heimat sein
                          Lieb Heimatland, Dich grüße ich
                          Und lasse dich nicht im Stich
                          Wir gehören zu Dir wie der Baum und sein Laub
                          Bis wir zerfallen im Grabe zu Staub.




        Vaterland und Mutterland



1.                                                         9.
Siebenbürgen, Land des Segens,                      So lebten diese Kolonisten
du warst unser Vaterland,                                 Hunderte von Jahre dort,
wo wir freuten uns des Lebens                          auf dem Boden wo sie hissten,
und einst unsere Wiege Stand.                          ihre Fahne Blau und rot.

2.                                                                        10.
Urwald warst du in den Tagen,                         Weist du, wo heute diese Menschen sind?
Wildnis, sumpfig, öd und leer,                           von deren Ahnen hier wir sprachen!
als vom Rhein die Sachsen kamen                   Wenn nicht dann sag ich`s dir geschwind,
und dein Antlitz machten schön.                        ins Mutterland, zurück sie wieder kamen.

3.                                                                      11.
Der Urwald wurde ausgerottet,                      Durch des Krieges Schicksalsschläge
Furchen zog der Pflug nachher,                      verlassen mussten sie den Ort,
die den Menschen Nahrung boten,                das Haus, den Hof, es flossen Tränen,
Fluren, Felder wurden mehr.                          die Glocken klangen im Akkord.

4.                                                                       12.
Auf diesen schönen steilen Bergen                Sie flüchteten mit Ross und Wagen,
reifte bald berühmter Wein,                            mit Hoffnungen doch auch mit Schmerzen
der als edle süße Perle,                                   wie einst ihre Ahnen kamen,
Freude trug ins Herz hinein.                            die Heimat brachten sie mit im Herzen.

5.                                                                        13.
Deiner Landschaft herrlich Schöne,                Nichts ist mehr von dem geblieben,
einzigartig in der Welt,                                     was sie einst schafften mit fleißiger Hand,
und um deines Volkes Söhne                           sie wurden von ihrer Scholle vertrieben
sich zur lieb die Treu bestellt.                          mit der sie 800 Jahre verband.

6.                                                                        14.
Sie hielten fest an deutschen Sitten                 Gott führte sie ins Mutterland
und blieben ihrer Sprache treu,                        ach langen schweren Tagen,
sie standen in des Volkes Mitte                       doch waren sie erst unbekannt
was das Schicksal immer sei.                            und machten eine fremde Gabe.

7.                                                                          15.
Und durch den Fleiß dieser Bauern                   Sie sprachen doch die Sprache noch
konnt man bald in diesem Land                         wie einst ihre Ahnen,
schöne Städt`  und Dörfer schauen,                   die vor 800 Jahren schon
selbst gebaut mit eigener Hand.                         vom Rhein nach Siebenbürgen kamen.

8.                                                                          16.
In der Mitte stand die Kirche,                           Und konnte ihnen alles rauben
hoch`gen Himmel ragt der Turm,                      der Feind durch den großen Krieg,
Burgen sollten Menschen schützen                   nicht aber die Sitte und den Glauben,
in den Kriegen und im Sturm.                            er war verwurzelt im Herzen tief.

                                  17.
                                  Die Hoffnung ist und bleibt im Herzen
                                  nur einmal noch in diesem Leben
                                  und wenn es ging durch große Schmerzen,
                                  dich Siebenbürgen, wieder sehen.




                                               Sachsenadel

1.                                              2.          
Als an der Mosel grünem Strand                  Uns winkte des Urwalds freier Schoß              
der Ritter Burgen baute                                 im fernen Ungarnlande;
und vor des Eisenmannes Hand                     drum reißen wir uns weinend los
dem frommen Bürger graute,                         vom heimischen Verbande!
da zogen viele Wackern aus,                          O deutsche Heimat, groß und hehr,
ein neues Land zu finden:                               nicht magst du uns verklagen,
wir wollenuns ein neues Haus,                        wir wollen deines namens Ehr
ein Haus der Freiheit gründen!`                     in ferne Lande tragen!"


3.                                                                     4.
Sie zogen von der Heimat weit                      Sie nahmen von der Mosel Strand
wohl ohne adlig Wappen:                               woll mit den Pflug, die Rebe,
Was soll am neuen Freiheitskleid                 daß auch das neue Heimatland
der buntgestickte Lappen?                            gewohnte Labung gäbe;
Doch nicht vergassen sie das Schwert,         mitnahmen sie den Hammer auch,
des freien Mannes Wehre:                            das Webschiff und die Säge,
Beschützen soll´s den neuen Herd,                Daß dort auch froh nach Bürgerbrauch
der neuen Heimat Ehre!                                 ihr Arm des Handwerks pflege.


5.                                                                      6.
So zogen sie ins Waldland ein,                       Doch sagt, wer schützt die junge Saat
wo Bär und Aar noch hauste;                         vor Feindesungewitter?
hei, wie da durch den Eichenhain                   Wer wird, oh junger Bürgerstaat,
der Äxte Schlag erbrauste,                             nun deiner Freiheit Ritter?
Wie vor dem Pflug die Wildnis wich               Die Ritter ließest du daheim,
und sein Fleiß sein Füllhorn streute,              die kampfgeübten Recken:-
ein Kranz von schmucken Dörfern sich         wer wird, wenn Feinde ringsum dräu`n,
um stolze Städte reihte!                                  mit eh`rnem Arm dich decken?     


7.                                                                        8.
Es drohet der Kumane dir;                               Ja Feinde rings!- Doch unverzagt
der wilde Petschenege                                      sieht mann die deutschen Gäste;
belau`rt aus dunklem Waldrevier                    die Freiheit hält bei ihnen Wacht,
des ems`gen Bürgers Wege;                            und Mut heißt ihre Feste.
und sieht wie sich am Mittagsrand                  Nicht ließen sie am Rhein das Schwert,
ein schwarz Gewitter türmet;-                          des freien Mannes Wehre;
weh´dir, mein Volk, im fernen Land,                treu schirmt es nun den neuen Herd,
wenn`s über dich auch stürmet!                        der neuen Heimat Ehre!


9.                                                                         10.
Wer Axt und Hammer schwingen kann,           Da stiegen stolze Burgen auf
schwingt auch das Schwert als Krieger            im Tal und auf den Höhen;
der Bürger wird zum Rittersmann,                   die haben in der Zeiten Lauf        
zum Rittersmann der Pflüger;                           manch harten Strauß gesehen;
den Bürgersmann, den Bauersmann                die hat die Freiheit aufgebaut,
ehrt Königsdank vom Throne;                         gern mochte sie drin weilen,
stolz kündigt ihm sein Banner an:                    und Königsworte rühmen laut
du fichst "zum Schutz der Krone!"                  "des Reiches feste Säulen!"


                                     11.
                                     Und wer im freien Sachsenland
                                     sich schämt,nur frei zu heißen,
                                     wer durch erkaufter Ehre Tand
                                     meint herrlicher zu gleißen;
                                     es straft aus alten Mauern ihn
                                     der Ahnen Zorn und Tadel:
                                     "Ein freier, treuer Bürgersinn,
                                     das ist des Sachsen Adel!"


                                                                             von Friedrich Georg Marienburg




       Kinderreime aus Siebenbürgen


                     Schlof, Kängdjen, schlof.
                     Der Vueter hät de Schof,
                     De Motter hät de Lämmcher
                     End drängt der uch hisch Blemcher,
                     De Grisso gid äm Stejelchen
                     End brängt dir uch en Gejelchen_ -
                     Schlof, Kängdjen, schlof.



                     Patschi, patschi Kräjeli,
                     Der Farr di hadd e Bäjeli.
                     Hie gawet sengen Kängden,
                     Se silen liren sängen.
                     Se schmissen et än de Bach,
                     Dat et ganz Zerbrach;
                     Se schmissen et än de Brannen    
                     Dat et wor zerannen,
                     Se schmissen et än det Trijelchen,
                     Der Bubi äs e Vijelchen.


                      Tschuka, Maruka, flech än de Bäsch,
                      flech of de Birebum,
                      Säch, wann de Tatre kun.
                      De Tatre kun mät Stengen,
                      Der Bier huat sich erhängen,
                      Der Wulf hoat sich de schwunz verliren,
                      Der Fuß di list än´t Kiren -
                      Luft ihr lekt, der Bäsch die brät!                        



           Brous ous der Brast erous........



                       Brous ous der Brost erous
                       Brous wa mat sturmgesous
                       Soksegesangj!
                       Nau terfst ta angdergon,
                       Frasch salt te aferston,
                       sold et em jeden son:
                       Ahs as net bang


                       Net sal mer`t Harz wi dan,
                       Wunn lokter Fuangj ich san
                       am mich eram!
                       As uch me Vulk gor klejn,
                       Se mir doch net ellin:
                       Gott schatz aus Vulksgemin.
                       Markt of sengj Stamm!


                       Irlich und schlecht -
                       gerecht,
                       Un Iren ageschwacht,
                       Bleiw socksesch Uert!
                       Stork durch dengj Gluwenskroft,
                       Dai der en fejst Harz verschoft,
                       Kampf tra uch häldenhaft,
                       Stand eisenhart!


                        Hargott verloß es net,
                        Gaw as en stork Gemagjch,
                        Zem Kampf gerecht!
                        Mir strejen dir zer Ir,
                        Fruahit as aus Panir,
                        Worhejt aus SochsenIr,
                        Schlild as geat riecht.



                       Brous aus der Brost erous,
                       Brous wa mat Sturmgesous,
                       Sochsengesonj!
                       Fiest walln ze Huf mer ston,
                       Tra uch zesummengon,
                       Wallen em jeden son:
                       Ahs as net bang.


                                                   von Franz Herfurth
                                               
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