Abgeschickt von Philipp am 31. Mai 2000 um 12:35:15 Uhr:
Antwort auf: Re: Lieber Hanzy, etwas Grundsätzliches von Helle am 10. Mai 2000 um 20:34:16 Uhr:
: Richtig.
: Es sei aber auch jenen, die einen Schlussstrich ziehen wollen, erlaubt, dieses zu tun. Ihr sprecht selbst in den Beiträgen zu diesem Thema von "persönlichen Gründen" eines jeden einzelnen. Das sollte und muss man
: akzeptieren.
Sicher, aber die Mehrheit will das eben nicht, ganz im Gegenteil.
:
: Aber, und da sind wir doch beim Thema "warum sind die siebenbürger Sachsen ausgewandert", wie war das in der Zeit des Auswanderungshöhepunktes und den 10 Jahren davor?
: Habe ich es nicht etwa selbst miterlebt, wie systematisch Deutsch als Unterrichtssprache zumindest in den höheren Schulen durch Rumänisch ersetzt wurde?
: Ist es etwa nicht so gewesen, dass schon alleine der regelmaessige Gang zum Konfirmandenunterricht eine ebenso regelmaessige Audienz beim Schuldirektor nach sich zog?
: Dass deutsche Zeitungen nur noch eine reine Alibi-Funktion hatten (wenn es sie denn ueberhaupt noch gab) und die
: deutsche Sendung im Fernsehen "abgewickelt" wurde?
: Welche Bücher in deutscher Sprache konnte man denn noch kaufen?
: Welche veröffentlichen?
Was Du sagst trifft zu, ist aber nicht im geringsten Siebenbürgen- oder Rumänienspezifisch.
In welchem kommunistischem Land konnte man schon frei der Religionsausübung nachgehen ? Wo bekamen Schüler in solchen Fällen denn keine Schwierigkeiten ?
Welche Medien ob deutsch oder nicht hatten denn keine reine "Alibifunktion" ?
Welche Bücher konnte man denn überhaupt noch kaufen ?
Die deutschstämmigen Siebenbürger hatten nur, im Gegensatz zu ihren Mitbürgern, die Möglichkeit das Land zu verlassen.
:
: : In diesem Zusammenhang ist es lohnenswert sich vor Augen zu führen dass der kulturelle Fortschritt in Europa, und damit auch die Errungenschaften unserer Vorfahren, in früheren Jahrhunderten nicht durch Visa- und andere Beschränkungen erschwert wurde.
: : Es geht hier einfach darum den eisernen Vorhang wirklich zu entfernen, die Folgen von zweitem Weltkrieg und Kommunismus, die den Siebenbürger Sachsen soviel zugefügt haben, wirklich zu überwinden.
:
: Frage doch mal einen portugiesischen oder griechischen Bauern, was er vom EU-Beitritt Rumäniens oder Bulgariens hält.
: Hier geht es (auch) um prall gefüllte Geldtöpfe, nicht um Revanchismus.
Wie haben denn damals die französischen Bauern auf den Beitritt Spaniens und Portugals reagiert ? Würde man danach gehen, hätten wir bis heute keine EU. Alle müssen eben lernen zu teilen. Auch die neueren südlichen EU-Mitglieder.
Grüße,
Philipp