Strafkommando Transsylvanien


Kurzexpose "Strafkommando Transsilvanien"


Dieser Film führt ahnungslose Jugendliche, die in einer Berliner Wohngemeinschaft zusammenleben in den Osten Europas, nach Rumänien.

Aber nicht, wie es anfangs scheint, um die in ihrer WG zeitweise untergeschlüpften rumänischen Geschwister Dumitru und Loredana, zwei von Deutschland enttäuschte, weil abgelehnte Asylbewerber, zurückzubringen, sondern weil Schwarten, der dickleibige WG-Boss, sich in Loredana hoffnungslos verliebt hat.

Er versteht es geschickt, seine wahren Absichten hinter vorgeschobenem Reiseabenteuer, Billigbier und Gruppendynamik zu tarnen, und die anderen zu dieser Tour zu überreden.

Mit Schwartens altem Bus geraten sie schon an der rumänischen Grenze in einen Teufelskreis aus meist selbstverschuldeten Schwierigkeiten. Weil Schwarten, um kleiner Vorteile wegen, für eine Zigeunergruppe ein Päckchen Drogen über die Grenze schmuggelt, und es fälschlicherweise von Ralle bei der darauffolgenden Übergabe mit Jäggers Stullenpäckchen verwechselt wird, bekommen die Berliner unangenehmen Kontakt mit der rumänischen Mafia. Gleich anfangs erweisen sich die Geschwister als Retter in der Not, doch können sie den Schaden nur begrenzen.

So wird aus der Urlaubsreise eine Hatzjagd, auf der die Berliner hinter jeder, friedlich ihres Weges ziehenden Zigeunersippe ein Angriff vermuten, und selbst einfache Hirten plötzlich höchst verdächtig sind.

Jeder Schritt birgt neue Überraschungen, und potenziert durch ihren Verfolgungswahn, erleben sie jede Minute um ein Vielfaches intensiver.

Eine in einem Restaurant zum Frühstück servierte Magensuppe wird sofort als Anschlag auf die Gesundheit empfunden. Die bei einem Freund Dumitrus opulent gefeierte Geburtstagsparty für einen Ex-Wachhund der deutschen Grenzpolizei verwirrt sie in ihrer Dekadenz genauso, wie die eiskalte Manipulierung der Spielgewinne in einer Bingo-Bar.

Der blamable Betrug durch einen Liliputaner, anläßlich eines mittelalterlich anmutenden Tauschgeschäfts Schaf gegen Schnaps, ist genauso eine Lektion auf dem Weg in die rettende Abgeschiedenheit rumänischer Berge, wie der überraschende Abtransport einer kurz zuvor an einem Apfel erstickten Kuh in Schwartens Reisebus zur sogenannten Fleischfabrik. Beim anschließendem Umtrunk auf den Seelenfrieden der Kuh in einer Bar, begegnen sie dann den "wirklichen Zigeunern", die gekommen sind, um ihre Drogenladung abzuholen.

Ioan, Dumitrus Vater, befreit sie "traditionell" aus dieser lebensgefährlichen Situation. Als sie sich endlich in Sicherheit wähnen, beeindruckt von der Gastfreundschaft Ioans, führt die kurze Atempause augenblicklich zur Eskalation der inneren Spannungen innerhalb der Gruppe.

Tina und Biene lösen sich von den anderen, um kurz darauf in die Hände eines überforderten, orthodoxen Popen zu geraten. Da sie ihn mit dem Sektenführer der gefährlichen Moonsekte verwechseln, verlieren sie ihren letzten Rest Beherrschung, gelangen aber schließlich doch noch in den rettenden Zug nach Deutschland.

Die restlichen Berliner setzen sich in die Berge ab, um in der Almhütte Ioans ihre Verfolger abzuhängen. Beim Aufstieg verstaucht sich Schwarten einen Fuß, und die zurückgebliebene, ihn pflegende Loredana nimmt ihm kompromißlos die letzten Hoffnungen seiner ihr gestandenen Liebe.

Nach dieser Absage will er sich das Leben nehmen, doch Jägger und der Lange können ihn im Nebel finden, und im letztem Moment von einer Klippe ziehen. Während Dumitru und Loredana über ein kleines Radio erfahren, daß ein gefährlicher Kälteeinbruch bevorsteht, und mit Ralle unverzüglich ins Tal zurückkehren, begegnen die anderen weiter oben einem einsamen Hirten.

Das vom Hirten nach vielen Mißverständnissen überreichte Buch entpuppt sich als das Kriegstagebuch des, seit Stalingrad verschollenen Großvaters Jäggers. Verwirrt, doch dank dieser Aufzeichnungen von Jägger geführt, erreichen sie kurz vor Einbrechen der Dunkelheit das Innere einer Höhle.

In der Nacht wütet ein starker frühherbstlicher Blizzard, der am nächsten Morgen den toten Langen zurückläßt. Er hatte mit seiner Jacke dem entkräftet zusammengebrochenen, fantasierenden Jägger zugedeckt, um dann, schutzlos der kalten Nacht ausgeliefert, selbst zu erfrieren.

Nur noch zu zweit schleppen sich Schwarten und Jägger, den detailierten Aufzeichnungen seines Großvaters folgend, hungrig in Richtung Westen vorwärts.

Unterwegs treffen sie auf eine Hirtenfamilie. Nach "Behandlung" des kleinen Hirtenjungen durch Schwarten erhält dieser zur Überraschung der gläubigen Eltern seine Stimme zurück, wodurch die Beiden großzügig und zum Dank mit Proviant für die Wanderung beschenkt werden.

Von den störrischen Schafen immer wieder aufgehalten, werden sie Opfer eines Überfalls. Patrollierende Grenzsoldaten nehmen ihnen Pässe, Schnaps und Schafe ab, doch das gerettete Kriegstagebuch wird ihnen den Weg nach Ungarn weisen.

Der zurückgebliebene Ralle liegt fiebernd im Bett Ioans. Hier wird er rührend von Loredana gepflegt, die überraschend ihre Liebe zu Ralle entdeckt. Mit eiserner Energie kuriert sie ihn, und erwirkt die Einwilligung ihrer Eltern zu einer kurzfristig anberaumten Dorfhochzeit.

Weil Mihai, Loredanas verwirrter Großvater und Stalingradveteran, das Gerücht in die dörfliche Welt setzt, Ralle wäre ein deutscher Offizier, kann er sich am Hochzeitsabend vor merkwürdigen Fragen nicht mehr retten.

Beiden bleibt nur noch die Flucht mit Schwartens altem Bus. Sie lassen das rauschende Dorffest hinter sich, um sich auf den Weg nach Deutschland zu machen.

Im Morgengrauen beendet ein Motorschaden auf einem Bergpass vorerst die Reise. Der sich mit einem Kioskbesitzer verbrüdernde, frischgebackende Ehemann Ralle erliegt wieder seiner Trinksucht. Loredana versucht noch Hilfe zu organisieren, doch bleibt es offen, ob der Monteur mit dem vorgeschossenem Geld das benötigte Teil kaufen wird.


Ausschnitt aus dem Drehbuch

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Dokument: ../medien/drehbuch/expose.html, 13.10.99, Autor: Dirk Beckesch, letzte Änderung am 22.05.03